Und nun?

 

Am nächsten Morgen war Paddy schon wieder aufgestanden, als sie wach wurde.

Ihr Handy lag auf dem Nachttisch und blinkte still vor sich hin. Ein weiterer Blick verriet ihr, dass jemand versucht hatte, sie zu erreichen.

Paddy kam herein und hielt ihr ein Brot mit Tomate entgegen.

Schatz, meine Eltern haben angerufen...“ sagte sie langsam.

Sie nahm das Brot entgegen und biss lustlos ab.

Was? Wann?“ fragte er aufgeregt. - „Vor einer Stunde etwa. Hatte das Handy leise.“

Unruhig drehte sie es in ihrer Hand hin und her. „Soll ich zurückrufen?“ - „Naja, das würde man normalerweise machen, wenn jemand einen nicht erreicht hat.“ - „Was meinst du, was sie wollen?“

Paddy blickte sie aufmunternd an. „Vielleicht dass du zurückkommst?“ - „Denkst du wirklich?“ fragte sie unsicher. - „Kann doch sein, aber das wirst du nur herausfinden können, wenn du anrufst.“

Unschlüssig drückte sie auf der Tastatur herum.

Mel, willst du zurück?“ - „Hm, ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“ antwortete sie nachdenklich.

Na los, ruf schon an.“ - „Nein.“ sagte sie langsam. - „Wieso?“ - „Naja, ich sollte zumindest erstmal selbst wissen, was ich will, bevor ich mich mit ihnen auseinander setze.“ - „Da hast du natürlich Recht.“ gab er zu. „Ach komm, lass uns noch was essen. Ich hab immer noch Hunger.“ Er zog sie hoch und hinter sich her in die Küche.

Die meisten hatten bereits gefrühstückt und nur Angelo tauchte auf, um sich was hinter die Kiemen zu schieben.

Guten Morgen. Hast du den gestrigen Abend gut verwunden?“ begrüßte Paddy ihn. - „Hi. Ja, geht so. Ich denke den Umständen entsprechend schon.“ murmelte er am Schluss leicht grinsend. „Aber irgendwie habe ich schlecht geträumt. Habe als einziger das gesamte Konzert gesungen. Ich war ununterbrochen im Mittelpunkt. Aber das Schrägste an der Sache war, dass ich die ganze Show über Maite auf den Schultern hatte. Ich! Ich meine, ich kann die ja nicht einmal so anheben und dann soll ich sie Stunden auf den Schultern haben?!“ - „Und wie ging der Traum zu Ende?“ fragte Mel kichernd. - „Keine Ahnung, ich bin schweißgebadet aufgewacht.“ - „Welch Wunder, wenn du die ganze Nacht Maite herum getragen hast!“ lachte sein Bruder.

Was ist mit mir?“ fragte Maite neugierig, die eben zur Küche herein gekommen war. - „Angelo hat dich im Traum auf den Schultern durch die Gegend geschleppt.“ erklärte Paddy.

Hm, vielleicht weißt du ja, wo wir dann meine Schuhe zurückgelassen haben?“ - „Ne, sorry.“ antwortete Angelo schulterzuckend.

So schnell wie sie gekommen war, eilte Maite wieder aus dem Raum, um woanders weiter zu suchen.

Mel löffelte gerade die letzten Krümel ihres Müslis aus. „Wie ist denn nun die Planung heute?“ - „Ich habe nichts vor, außer bisschen an Songs arbeiten. Am späten Nachmittag muss ich dann ins KH, damit die Nase kontrolliert werden kann.“ - „Ach ja, richtig. Soll ich dir beim Haare waschen helfen, damit dir nicht das ganze Wasser übers Gesicht läuft?“ - „Gute Idee.“ Er stopfte sich schnell das letzte Stück seines Brotes in den Mund und sie verschwanden ins Bad.

Warte, ich zieh mir schnell eine andere Hose über.“ rief sie und lief ins Zimmer.

Als sie zurückkehrte, hatte sie wieder das Handy in der Hand. „Sie haben schon wieder angerufen. Drei Mal.“ - „Jetzt melde dich schon bei ihnen.“ - „Nein.“ entgegnete sie bestimmt. „So und nun beug dich vor und pass um Himmels Willen auf deine Nase auf.“ forderte sie ihn auf, als er sich kopfüber über die Duschwanne lehnte. „Och, mach dich mal ein bisschen größer, die Haare hängen ja bis auf den Boden.“ - „Ich bin nunmal nicht größer.“ nölte er. - „Soll ich dir einen Hocker holen?“ stichelte sie. - „Danke, nicht nötig. Und solange ich nicht der kleinste aus der Familie bin, ist das alles kein Problem. Außerdem wachse ich ja noch.“ verteidigte er sich vehement. - „Nun reg dich mal nicht auf. War doch nur ein Spaß.“ beschwichtigte sie ihn, während sie seine Haare einschäumte. - „Du sollst mich nicht immer ärgern.“ - „Mimose.“ nuschelte sie.

Gedanken versunken spülte sie den letzten Rest Schaum heraus.

Hm, ich liebe deine Haare.“ - „Nur meine Haare?“ - „Nein, natürlich nicht.“ Sie wickelte ein Handtuch um seinen Kopf und rubbelte die Haare, bis sie nicht mehr triefend nass waren.

Schwungvoll warf er den Kopf zurück und sah mit wirrer Frisur in den Spiegel.

Schatz, mal ernsthaft. Was würdest du sagen, wenn ich meine Haare abschneiden würde?“ fragte er nachdenklich sich selbst betrachtend.

Entsetzt guckte sie ihn an. „Ist nicht dein Ernst?“ - „Doch, die Frage ist auf jeden Fall ernst gemeint.“

Sie musterte ihn. „Naja, also ich denke, ich würde es scheiße finden.“ - „Würdest du mich nicht mehr wollen?!“ - „Ach, Blödsinn! Du bist ja nicht deine Haare. Aber ich mag sie einfach sehr gern...obwohl ich mir auch vorstellen könnte, dass du auch mit kurzen Wuschelhaaren gut aussehen würdest. Aber lass dich zu nichts hinreißen, was du hinterher bereuen könntest.“ - „Sollte ich es nicht mal testen?“ - Sie kräuselte die Nase. „Ne, lass mal. Mag dich so echt gerne. Außerdem gäb es sicher auch Diskussionen, weil du mit der Familientradition brichst.“ - „Ja, ich weiß...“ seufzte er.

Der Tag verlief ruhig.

Mel hatte das Handy in den Nachtschrank gelegt. Sie wollte nicht in Versuchung geraten, doch ranzugehen, so lange sie nicht wusste, wie sie handeln würde.

Lasst uns los.“ sagte Paddy und zog sich seine Jacke an. - „Ja, ich komm sofort.“ erwiderte Joey und holte seinen Schlüssel.

Mel kletterte hinter ihnen ins Auto. „Sieht nach Schnee aus.“ stellte sie fest, während sie zum Himmel schielte und die Jacke etwas enger zog.

Immerhin scheint es die Fans etwas zu zügeln, Stunden lang zu warten.“ Paddy deutete auf eine einzelne Person am Tor und freute sich, da er offenbar nur einem Fotoapparat ausgesetzt sein würde.

Joey, halt an.“ forderte Mel ihn ernst auf und öffnete die Tür, als das Auto zum stehen kam.

Hallo Papa.“ sagte sie ängstlich.

Langsam schritt sie aufs Tor zu. „Was machst du hier?“ fragte sie immer noch überrascht. - „Ich habe versucht, dich zu erreichen.“ - „Ja, ich hab´s gesehen....Ich habe das Telefon nicht gehört.“ fügte sie schnell hinzu. - „Du hast auch nicht zurückgerufen.“ - „Ja, hab´s vergessen.“ log sie in dem Bewusstsein, dass er es ihr nicht abnehmen würde.

Eine Kluft schien zwischen ihnen zu sein und bereits die wenigen Worte waren von Kälte geprägt gewesen. Sie standen voreinander, getrennt durch den eisernen Zaun.

Ihr Blick musterte ihn, während seine Augen in der Umgebung umher wanderten und sie immer wieder streiften. Er schien nervös zu sein, stellte Mel fest.

Pa, was willst du?“ - „Deine Mutter hat mir erzählt, was passiert ist.“

Deine Mutter...er begann immer sie so zu nennen, statt Mama oder Lena zu sagen, wenn sie sich gestritten hatten. War er vielleicht nicht ihrer Meinung?

Und?“ fragte sie knapp.

Er sah unglücklich auf das Gitter vor ihm. „Ach, Mel, nun komm doch mal her.“

Mel zog das Tor beiseite und schaute in die Augen ihres Vaters, die sie nun gutmütig ansahen. Er ging einen Schritt auf sie zu und zog sie an sich. Unsicher erwiderte sie seine Umarmung.

Mensch Kleine, was machst du nur?“ flüsterte er.

Sie schob ihn wieder von sich. War er doch gekommen, um ihr Vorwürfe zu machen?!

Wieso ich?! Was hab ich denn getan?“ - „Warum redest du nicht mit uns? Wir sind deine Eltern. Warum hast du uns nicht erzählt, dass du mit ernsten Problemen im Krankenhaus gelegen hast? Wir wollen wissen, was mit dir los ist. Wir machen uns doch Gedanken um dich!“ - „Ich habe es doch bereits Ma erklärt. Ich wusste nicht wie. Ich wollte keinen Ärger...ja, ich war einfach feige. Und ich wollte auch nicht, dass alles wieder aufgewühlt wird und ich das noch einmal durch kauen musste.“ - „Aber mit den anderen hast du geredet.“ - „Ja, sie waren nun mal da in dem Moment. Warum sollte ich euch auch noch damit belasten sollen?“ - „Wir hätten dir doch helfen können.“ - „Wie hättet ihr mir helfen sollen? Da war nichts mehr zu machen.“

Sie kaute auf ihrer Unterlippe. „Und außerdem hab ich ja gesehen, wie gut Ma mir beistehen wollte.“ entgegnete sie bissig. - „Du kennst deine Mutter. Sie ist oft schwierig, aber sie bemüht sich doch.“ - „Vielleicht sollte sie das denn auch mal zeigen in den Momenten, wo ich wirklich drauf angewiesen bin!“

Ihr Vater holte tief Luft und sprach trotz ihres lauten Tonfalls ruhig weiter. „Ich bin nicht gekommen, um mich mit dir zu streiten.“ - „Sondern?“ - „Komm doch wieder nach Hause.“

Da waren die Worte, vor denen sie sich gefürchtet hatte, denn sie hatte immer noch keine Ahnung, was sie antworten sollte. Sie wollte nicht wieder zurück, wenn sie doch wusste, dass ihre Mutter sie dort nicht haben wollte. Der Streiterei wollte sie sich nicht wieder aussetzen. Doch auf der anderen Seite wäre vieles einfacher, wenn sie wieder bei ihren Eltern wohnen würde.

Sollen wir uns nicht zusammensetzen und das bereden?“ fragte ihr Vater.

Mel nickte zögerlich.

Wir fahren alleine ins Krankenhaus. Bis später.“ sagte Paddy und gab ihr einen Kuss, während er sie umarmte. „Viel Erfolg.“ flüsterte er dicht neben ihr.

Mel stieg zu ihrem Vater ins Auto und sie fuhren in ein kleines Café in die Stadt.

Was möchtest du essen?“ fragte ihr er, als sie sich gesetzt hatten. - „Gar nichts, glaube ich. Ich nehme nur einen heißen Kakao.“ - „Keinen Kuchen? Oder lieber ein Stück Torte?“

Sie schielte zum Tresen hinüber und betrachtete die aufgestellten Köstlichkeiten. „Naja, wir könnten uns ja ein Sück Marzipantorte teilen.“ - „Das klingt doch gut.“ meinte ihr Vater und bestellte für sie beide, dann wandte er sich wieder seiner Tochter zu. „So, nun lassen wir es uns schmecken und dann gehen wir Sachen packen.“

Ne, Papa. So, war das nicht abgesprochen. Wir wollten uns erst einmal unterhalten und dann sehen wir weiter. Ich weiß noch gar nicht, ob ich mit will!“ protestierte sie. - „Aber warum denn? Zu Hause ist es am schönsten. Ein bisschen Streit kommt in den besten Familien vor.“ - „Und was sagt Mama dazu?“

Er kam ein wenig ins Stottern. „Hm, naja, Sie redet derzeit nicht viel.“ - „Siehst du, es ist ihr völlig egal, was aus mir wird!“ - „Nein, das ist es nicht und das weißt du auch. Sie weint viel. Sie möchte es nicht zeigen, aber ich merke es doch. Sie bereut, was sie getan hat, aber sie wird es nie zugeben, befürchte ich.“ - „Wie sollte das mit uns dann gut gehen?“ - „Das kriegen wir schon hin. Wir sind doch eine Familie.“

Sie berieten sich und waren gerade halbwegs zu einer Einigung gekommen, als ihr Handy klingelte.

Paddy.“ erklärte sie ihrem Vater, bevor sie das Gespräch annahm. „Hallo Schatz. Seid ihr schon fertig?“ - „Ja, wir sind wieder zu Hause. Was ist mit euch?“ - „Wir kommen auch gleich.“

Mel leerte ihre Tasse und griff nach ihrer Jacke. „Machen wir uns auf den Weg.“

Kurze Zeit später kamen sie an.

Das sieht irgendwie ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt hatte.“ staunte ihr Vater, als er ihr durch das Boot folgte. Sie schmunzelte, ohne etwas zu antworten.

Sie kamen ins Wohnzimmer, wo Maite eben den Tisch fürs Abendbrot gedeckt hatte. Die ersten waren schon eingetrudelt und warteten ungeduldig auf den Rest der Familie.

Hallo! Setzt euch und esst was.“ begrüßte Kathy sie.

Mel drehte sich zur Tür um, durch die gerade die übrigen herein marschiert kamen und sich um den Tisch verteilten. „Danke, aber ich will nichts.“ Sie setzte sich dennoch hin. „Ich muss mit euch reden. Wir haben eine Entscheidung getroffen.“

Alle Augen waren gespannt auf sie gerichtet.

Hallo Schatz.“ begrüßte Paddy sie, der als letzter herein gekommen war und gab ihr einen Kuss. - „He, dein Verband ist ja ab.“ - „Ja, ich war auch überrascht, aber die Ärzte meinen, wenn ich vorsichtig bin, geht es auch so.“

Ja ja ja, wen interessiert denn jetzt Paddys Nase?! Mel, erzähl, was habt ihr beschlossen?“ drängte Maite sich dazwischen.

Mels Vater suchte sich einen freien Platz und forderte seine Tochter mit einem Blick auf, das Gespräch zu übernehmen.

Ja, also, ich habe lange nachgedacht und mir ist die Entscheidung auch nicht leicht gefallen. Immerhin hat alles seine Vor- und Nachteile. Vor allem, weil ich noch nicht volljährig bin, kann ich nicht einfach frei wählen.“ Begann sie sich zu rechtfertigen, bevor sie eigentlich erklärt hatte, was nun Sache war.

Also gehst du zurück?“ fragte Barby traurig mehr feststellend als auf Antwort wartend. - Mel sah sie verdutzt an. „Ne ne, das hab ich ja nun gar nicht gesagt.“ - „Das heißt, du bleibst?“ freute sich Maite.

Hey Mädels! Könntet ihr mich vielleicht mal ausreden lassen?!“ lachte Mel. - „Nicht, wenn du weiterhin so lange brauchst. Muss man dir denn jedes Wort aus der Nase ziehen?“ kicherte Maite und duckte sich vor einem Käsewürfel, den Mel nach ihr geworfen hatte. Sein Ziel verfehlt, fiel er auf den Boden und wurde sogleich von Morla vernichtet.

Ja, ich würde gerne bleiben, wenn es in Ordnung ist.“

Ja, natürlich!“ - „Wir freuen uns!“ - „Klar, bleibst du!“ riefen die Kellys durcheinander. Maite, Barby, Patricia, Angelo und auch Johnny sprangen auf, um sie zu umarmen. Aber Paddy war schneller. Er hatte seine Freundin hochgezogen, die Hände sanft an ihren Kopf gelegt und gab ihr einen liebevollen Kuss.

Doch schon stand Maite neben ihm und schob ihn beiseite. „Du hast sie noch die ganze Nacht. Nun sind wir dran!“ - „Vorsicht, Schwesterchen, ich habe den „Kaputte-Nase-Joker“.“ lachte er, bevor er den Weg für die anderen frei machte.

Mel war überwältigt. Sie hatte mit einer so positiven Reaktion nicht gerechnet. Auch ihr Vater blickte überrascht in die Runde.

Klar hatte Mel ihm immer erzählt, dass die Kellys sie mögen würden und auch bei der Grillparty bei ihnen zu Hause hatte er es gemerkt, aber sie schien wirklich mehr als willkommen auf dem Hausboot zu sein. Er seufzte erleichtert und ergriff das Wort, nachdem die anderen sich wieder auf ihren Plätzen eingefunden hatten.

Wir haben uns wirklich ausführlich über alles unterhalten. Letzten Endes hab auch ich es eingesehen, dass es besser ist, wenn ein Kind mit beiden Elternteilen aufwächst und dass sie hier bei euch in guten Händen ist, hab ich ja gerade wieder gemerkt. Es fällt mir schwer, meine Kleine gehen zu lassen, aber vorerst ist sie wohl bei euch besser aufgehoben. Es ist sicher besser, wenn sie sich nicht dem Stress mit ihrer Mutter aussetzt.“

Er sprach nicht gerne über familiäre Probleme, aber nachdem Mel ihm von dem Vorfall um Paddys Nase erzählt hatte, wurde ihm bewusst, dass auch im Hause Kelly nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen herrschte.

Außerdem sind meist mehr Ansprechpersonen hier im Hause als bei uns, wenn ihr denn nicht gerade auf Tour seid. Ich sehe das ganze nicht so eng wie ihre Mutter. Von mir aus könnte sie auch mit euch auf Tour gehen, ja wenn da nicht die Schule wäre.“

Mel seufzte unüberhörbar.

Tut mir leid, aber darauf bestehe ich. Du wirst nur hier bleiben, wenn du eine Schule besuchst und möglichst auch noch abschließt.“ fuhr ihr Vater fort. „Dabei stelle ich dir aber zur Wahl, ob du nur das nächste Jahr beendest und damit automatisch deinen Realschulabschluss hättest oder ob du danach ein halbes Jahr oder Jahr aussetzt und weiter dein Abitur machen willst. Mel, es wird eine schwierige Zeit auf dich zukommen, da stimme ich deiner Mutter zu.“ - „Ja, ich weiß.“ - „Ich befürchte, du weißt nicht wirklich, worauf du dich da eingelassen hast, aber da musst du jetzt durch. Immerhin bin ich froh, dass du jemanden hast, der dich liebt und das Kind mit dir gemeinsam groß ziehen will.“ Er sah zu Paddy, der ihm zunickte. „Ja, wir schaffen das schon.“

Kathy räusperte sich leise am Kopf des Tisches. „Ähm, wenn ich richtig gerechnet habe, müsste das Kind im Mai kommen. Da ist das Schuljahr nicht nicht ganz zu Ende. Und vor allem bist ja vorher schon im Mutterschutz.“ - „Ja, das Problem ist mir vorhin auch schon aufgefallen. Ich muss sehen, ob ich die anstehenden Arbeiten vorziehen kann oder nachholen. Ich hoffe, die Schule lässt dann mit sich reden.“ - „Das wirst du aber frühestens feststellen, wenn du dir eine Schule gesucht hast. Und da muss ja sicherlich ein Elternteil wegen der Formalitäten dabei sein, daher werde ich bis morgen bleiben und wir werden alles erledigen, was wir zeitlich hinbekommen, was du nicht ohne meine Unterschrift schaffst.“ - „Oh Mann, das klingt anstrengend, aber danke, dass du mir hilfst.“

Sollen wir das Sofa zum Schlafen fertig machen?“ fragte Patricia freundlich, doch Mels Vater schüttelte mit dem Kopf. „Nein, aber vielen Dank. Ich habe ein nettes kleines Hotel auf dem Weg hierher entdeckt, da werde ich bleiben über Nacht. Ich werde dann mal los. Wir müssen schließlich morgen zeitig los. Schönen Abend euch.“ Er winkte noch einmal in die Runde, bevor er ging.

Johnny brachte ihn zum Tor, während die anderen sitzen blieben und sich wieder ihrem Essen zu wendeten. Keiner hatte während des Gesprächs einen Bissen hinunter bekommen. Keiner bis auf Angelo. Zwischen den Gesprächspausen hörte man ihn immer wieder schmatzen und nun füllte er sich genussvoll seinen Teller ein zweites Mal voll.  
„Dann haben wir bald wieder ein Baby an Bord.“ freute Maite sich.  - „Naja, bald ist relativ. Ein paar Monate ist es noch hin.“ bremste Mel ihre Euphorie. - „Oh, die Zeit läuft schneller als du denkst. Du wirst dich noch umsehen und wundern, wo die Wochen und Monate geblieben sind, glaub mir.“ schmunzelte Kathy.  

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Kommentare: 9
  • #1

    nicky (Donnerstag, 09 September 2010 14:54)

    ja ich freu mich das sie dableibt! ;)

    oh man wenn man an den Anfang der Geschichte denkt wie da alles war...da hätte man nie gedacht das das soweit kommt!naja da bin ich ja noch mehr gespannt was mich demnächst erwartet!vielleicht schaffe ich noch ein Kapitel!auf zu Kapitel 24!

  • #2

    melsgesammeltekatastrophen (Donnerstag, 09 September 2010 15:04)

    Wenn man an den Anfang zurückdenkt?
    Hihi, den gedanken wirst du sicher noch häufiger haben!
    Toll, dass du immer feedbackst! Danke :)

  • #3

    nicky (Donnerstag, 09 September 2010 16:28)

    ja na klar das hatte ich zum anfang versprichen! auch wenn ich nachts mein PC schon ausmache und per W-Lan in meinem Hande weiter lese!und ich paar kapietel lese !schreibe ich trotzdem zu jedem ein kurzen Kommentar!das habe ich versprochen und halte ich auch bis zum Schluss! ;)

  • #4

    Die Micha (Freitag, 10 September 2010 09:46)

    Ich finde es auch super, dass sie bei den Kellys bleibt, ich denke die Mutter ist wirklich sehr kompliziert! Aber den Vater mag ich total gern, der ist einfach diplomatisch und will einfach nur seinen Frieden in seiner Familie! :-) Süss!

  • #5

    Die Micha (Freitag, 10 September 2010 09:47)

    Ach P.S.:
    Das Bild von Paddy ist echt sowas von süüüss!

  • #6

    melsgesammeltekatastrophen (Freitag, 10 September 2010 13:31)

    Ha ha, freut mich, Micha, dass du den Vater magst :D

  • #7

    Die Micha (Freitag, 10 September 2010 20:22)

    Ja, mein Vater ist eher wie die Mutter aus der Geschichte, etwas strenger! :-D

  • #8

    Katrinka (Freitag, 01 März 2013 20:53)

    Ich könnte mich schon wieder über Angelo wegschmeißen - immer am Futtern, der Kleine :-)

  • #9

    Micha (Donnerstag, 28 März 2013 21:22)

    Man,hab erst gedacht sie geht wieder nach hause...umso schöner ist es das sie bei den kels auf dem boot bleibt...so nächstes kapitel :-)