Cut

 

Jeden Tag rief Paddy sie mehrfach an, um zu hören, ob alles in Ordnung sei und wie es ihr und Merlin ging.  
Erleichtert stellte er jeden Tag fest, dass alles Bestens war.  
Für ihn wäre es nicht auszudenken gewesen, wenn ihr etwas zugestoßen wäre, wo er sie doch beinahe dazu gedrängt hatte, dort zu bleiben.  
Einmal hatte er sie sogar während eines Konzertes angerufen, als Patricia sang und er ein komisches Gefühl bekam. Doch auch da gab es keinen Grund zur Beunruhigung.
Mel hatte es nicht erwartet, aber im Null Komma Nichts, war der Tag gekommen, an dem Paddy sie abholen wollte.  
Die Kellys hatten geplant jetzt auf ihrem Segelschiff zu reisen und lagen ein paar Tage in Rostock vor Anker. Als sie früh morgens dort ankamen, brachte Paddy seine Sachen auf´s Schiff und nahm sich eine Schale Müsli zum Frühstück.  
„Sag mal, wie ist jetzt eigentlich deine Planung?“ sprach Jimmy ihn an, als er dazu stieß. - „Ich wollte gleich nach dem kargen Frühstück los und nach Kappeln zu meinen beiden.“ - „Und dann?“ - „Bringen wir ihren Kram aufs Schloss, dann müssen wir es später nicht noch einmal ein- und auspacken. Ich wollte gern noch etwas Zeit mit ihr verbringen und in drei Tagen bin ich dann zurück.“  
Jimmy nickte nachdenklich.  
„Wieso fragst du?“ hakte Pad schmatzend nach und spukte dabei versehentlich ein paar Müslikörner auf den Tisch vor sich. Hastig versuchte er die Milch in seinem Mund daran zu hindern, ebenfalls die Flucht zu ergreifen und sich auf seinem T-Shirt zu verteilen, wobei er sich entsetzlich verschluckte.  
Keuchend prustete er den restlichen Inhalt seines Mundes über den halben Tisch, während sein Bruder in lautes Gelächter ausbrach.  
„Ruhig Blut. Wenn es geht, versuch doch nicht gleichzeitig zu reden, atmen und zu essen. Das ruft bei den meisten Leuten Probleme hervor. Du hast doch die Zeit, das alles zu trennen.“ kommentierte er höhnisch und klopfte ihm leicht auf den Rücken.  
„Sehr witzig.“ erwiderte Pad, als er wieder Luft bekam. „Ich gebe zu, ich bin vielleicht ein bisschen aufgeregt und versuche mich zu beeilen. Seit sie bei uns wohnt, habe ich kaum Zeit ohne sie verbracht. Sie fehlt mir eben.“ - „Ich weiß und genauso geht es mir mit Meike. Sie kommt heute zurück und daher wollte ich fragen, ob du mich mitnimmst nach Köln.“  
Jimmys Freundin war vor ein paar Wochen nach Irland geflogen, um noch einige Formalitäten bezüglich der Wohnung und der Filmschule zu klären. Paddy wusste, dass sein Bruder sie bestimmt ebenso vermisste wie er seine Mel.  
„Klar, kannst du mit, aber ich fahre eben erst in den Norden, wie du weißt.“ - „Prima, ich sage dann nur schnell den anderen Bescheid, danach können wir aufbrechen.“  
Pad nickte und löffelte weiter aus seiner Schale.  
In der Tür drehte Jimmy sich noch einmal um. „Und Paddy?“ - „Ja?“ - „Binde dir ein Lätzchen um.“ kicherte er und schloss die Tür hinter sich, an der nur Sekunden später, ein Plastikbecher abprallte, der Pad am nächsten gestanden hatte.  

Etwa eine Stunde später holten die beiden den kleinen Transporter ab, den Paddy gemietet hatte, und fuhren auf die Autobahn.  
Nach einer Fahrt ohne Zwischenfälle, war Jimmy schnell eingeschlafen, sehr zum Missfallen von Paddy, der gerne etwas Unterhaltung gehabt hätte. Auch er selbst hatte in der vorigen Nacht kaum ein Auge zu bekommen und bekam nun Bammel, dass ihm seine Lider zufallen könnten.  
Die Fahrt verlief bis Hamburg ohne Zwischenfälle, doch dann blieben sie in einem Stau stecken.  
„Was? Sind wir schon da?“ fragte Jimmy verschlafen, als er die Augen öffnete. - „Nein, wir sind in Hamburg und kommen nicht weiter.“ antwortete Pad muffelig.  
Sein Bruder verdrehte genervt die Augen. „Ich habe dir gleich gesagt, es wäre klüger gewesen, über Lübeck zu fahren. Ist doch auch viel kürzer.“ - „Ich weiß, aber ich habe dir auch vorhin schon erklärt, dass ich hier noch was zu erledigen habe.“
Ungeduldig warteten beide, bis sie zur nächsten Abfahrt vordringen konnten.  
Gesperrt. Aber bei der nächsten hatten sie dann Glück.  
Nach einer dreiviertel Stunde setzten sie ihren Weg endlich fort.  
Mel rannte den ganzen Tag wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und ging allen auf die Nerven.  
Obwohl die zwei Wochen wie im Flug vergangen waren, kam es ihr wie eine Ewigkeit vor, dass sie ihren Schatz zuletzt in den Armen gehalten hatte. Sie freute sich darauf, endlich wieder seine Geruch einatmen zu können und seine Hände auf sich zu spüren.  
Sehnsüchtig lief sie immer wieder zum Fenster und ließ ihren Blick suchend über die Straße und die Parkplätze streifen, doch jedes Mal war niemand zu sehen.  
In Hamburg hatten die beiden Fahrer ihre Plätze gewechselt und kurz vor Kiel stieß Jimmy seinen Bruder vorsichtig an, um ihn zu wecken. „Hey Pad, wie lange brauchst du in Kappeln?“ - „Keine Ahnung. Ist das denn so wichtig?“ - „Nö, aber ist es okay, wenn ich hier in Kiel bleibe? Ich würde gerne noch etwas für Meike besorgen.“  
Paddy gähnte herzhaft. „Ist in Ordnung. Dann halt an, wo du raus willst und ich fahre alleine weiter.“
 
In der Innenstadt nahm er wieder hinter dem Steuer Platz und winkte kurz, bevor er den Wagen in Gang setzte.  
Mel hatte gerade Mittag gegessen und auch Merlin mit Milch versorgt, als sie nun mit ihm auf dem Arm im Fenster saß und weiter die Straße beobachtete.  
Ein weißer Transporter hielt direkt vor der Tür und erregte ihre Aufmerksamkeit. Und tatsächlich hatte der junge Mann, der ausstieg einen langen geflochtenen Zopf und guckte sogleich suchend zu den Fenstern hinauf.  
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er Mel entdeckte.  
Sie drückte Lena Merlin in den Arm und raste hinunter, wo sie ihn überglücklich in die Arme schloss.  
Gemeinsam brachten sie ihre Umzugskisten und ihren Sekretär nach unten in den Kleinbus und fuhren nach einem tränenreichen Abschied wieder los.  
„Hier, ruf Jimmy mal an.“ forderte er sie auf und hielt ihr sein Handy entgegen.  
„Hey Jimbo! Wir sind auf dem Weg, soll ich dir sagen!“ - „Stimmt gar nicht!“ lachte Paddy. „Du sollst ihm sagen, dass wir in nicht abholen und er dort versauern muss.“ - „Sehr witzig.“ kicherte sein Bruder am anderen Ende. „Also, wann seid ihr da?“ - „Ich schätze in einer dreiviertel Stunde.“  
Jimmy erklärte, wo er auf sie warten würde und die beiden fanden es auch ohne große Probleme.  
Der Hunger hatte ihn in ein kleines Restaurant getrieben, vor dem er stehen wollte.  
Als sie aus dem Auto kletterten, war jedoch weit und breit keine Spur von Jimmy.  
„Sehen wir drinnen nach.“ schlug Paddy vor und öffnete die Tür des Mexikaners.  
Sofort kam einen zierliche, junge Frau lächelnd auf sie zu.  
„Hallo! Ein Tisch für zwei? Haben sie reserviert?“ - „Ähm, nein.“ Seine Augen blickten an ihr vorbei und so fiel ihm auch nicht auf, dass ihr Lächeln immer breiter wurde, während sie ihn betrachtete. Er durchsuchten in Gedanken das Restaurant, welches auf den ersten Blick völlig leer war, wie er erleichtert feststellte. - „Raucher oder Nichtraucher?“ - „Hä? Ach so, nein, wir wollen gar nichts essen. Wir suchen nur jemanden.“ - „Wir haben zur Zeit nur einen Gast. Dort hinten.“ Sie deutete auf einen etwas entfernteren Tisch. - „Ne, das ist er nicht, aber vielen Dank.“  
Er wollte gerade gehen, da drehte er sich noch einmal um. „Dürfte ich vielleicht ihre Toilette kurz benutzen?“ - „Natürlich, kein Problem. Da, die zweite Tür rechts.“ antwortete die Kellnerin freundlich und verzog sich wieder hinter den Tresen.  
Er bedankte sich und ging auf die Toilette zu, doch als er an dem einsamen Gast vorbei kam, der nachdenklich in seinem Essen stocherte, blieb er stocksteif stehen.  
„Oh God, Jimmy! Was ist denn mit dir passiert?“ stieß er erschrocken hervor.

Was hast du getan? Warum?? You look like shit!“ fügte er immer noch entsetzt hinzu.  
Jimmy grinste ihn über das ganze Gesicht an, während Mel hastig angelaufen kam.  
„Was ist los, Pad- äh Schatz?“ Dann erkannte auch sie ihren zukünftigen Schwager. „Wow, Jimmy! Du siehst fantastisch aus! Einfach großartig!“ rief sie begeistert.  
Sie strich ihm fasziniert mit der Hand über die kurzen Haare und nickte anerkennend.  
Er hatte den Kopf ein wenig eingezogen und kicherte wie ein Kind über einen gelungenen Scherz. „Könntet ihr euch vielleicht einfach setzen und die Klappe halten?“
Sie nahmen Platz und starrten ihn nach wie vor ungläubig an. Mel fasste Merlin ein wenig fester aus Angst, sie könnte ihn womöglich durch einen nachfolgenden Schock fallen lassen.  
„Unbelievable!“ seufzte sie beinahe schmachtend, während sie ihn weiter musterte.  
Paddy schielte sie schräg von der Seite an. „Na, wenn du schon freiwillig anfängst, englisch zu reden, muss es ernst sein. Nun werde mir mal nicht untreu!“ Er dachte kurz nach. „Oder soll ich mir vielleicht auch die Haare abschneiden lassen?“  
Ihr Kopf schnellte mit aufgerissenen Augen zu ihm herum. „Gott bewahre! Wage es bloß nicht!“ - „War ja nur so eine spontane Idee.“ kicherte er. - „Eine blöde Idee. Ich denke nicht, dass es dir stehen würde, aber sieht Jimmy nicht unglaublich aus?!“  
Paddy antwortete nicht, da in diesem Moment die Kellnerin wieder ihren Tisch anpeilte.  
„Darf ich ihnen nicht doch etwas bringen?“ - „Na gut, ich nehme Nachos und eine große Cola ohne Eis, bitte.“ - „Gerne. Für sie auch etwas?“ Sie schaute fragend zu Paddy hinüber, doch der schüttelte den Kopf. „Danke, immer noch nicht.“  
Eigentlich hätte sie nun wieder gehen sollen, druckste jedoch merkwürdig herum. „Ähm, entschuldigen sie, wenn ich so direkt bin, aber sie sind nicht zufällig einer von der Kelly Family?“  
Paddy rückte sein Cap zurecht und räusperte sich fast lautlos. „Hm, ja, bin ich.“  
Aufgeregt grinste sie und ging zügig Richtung Küche davon.  
Sie wandten sich wieder Jimmy zu. „Also, warum hast du das gemacht?“ - „Ich war vorhin in der Stadt unterwegs, wie du weißt, und ständig kamen Leute auf mich zu und stellten Fragen, wollten Autogramme und Fotos haben. Ich bin in einem unbeobachteten Moment in eine Seitenstraße geflüchtet und hatte den Plan, etwas für Meike zu besorgen, schon fast aufgegeben, als ich mich vor einem Friseursalon wieder fand. Ich habe nicht lange überlegt und bin hinein gegangen. Dort wurde dann den Haaren kurzer Prozess gemacht. Ich war schon lange der Zotteln überdrüssig und fühlte mich mit jedem Zentimeter, der fiel, freier!“ Er schmunzelte Paddy an. „Und was soll ich sagen...Ich wurde eben nicht erkannt.“  
Die Kellnerin brachte Mels Essen und verschwand rasch wieder.  
„Meinst du nicht, du könntest das irgendwann bereuen?“ fragte Paddy, der sich doch ein paar Chips von Mels Teller geklaut hatte, schmatzend. - „Unmöglich!“ antwortete Mel statt Jimmy. - „Schatz! Und wenn du seine kurzen Haare noch so toll findest, der ist und bleibt zu alt für dich!“ mahnte Paddy sie zwinkernd. - „Och, die paar Jahre...“ - „Ich bin überhaupt nicht alt!“ mischte Jim sich protestierend wieder in das Gespräch ein.  
Als die Teller leer geputzt waren, führte sie der Weg weiter nach Köln.  
Sie setzten Jimmy am Hausboot ab, wo er überschwänglich von Meike begrüßt wurde. Sie war genau wie Mel völlig aus dem Häuschen, als sie seine neue Frisur erblickte. Er wurde fast ein wenig verlegen, als sie ihm begleitet von Lobeshymnen durch die Haare wuschelte.  
Paddy und Mel fuhren zum Schloss Gymnich, wie ihr neues Domizil hieß, und stellten den Wagen auf dem Hofplatz ab.  
Mel bestaunte genau wie beim ersten Mal, das imposante Gebäude, bevor sie hinein gingen.  
„Müssten wir nicht auf die anderen warten, die haben doch ein Mitspracherecht, was die Zimmerverteilung betrifft.“ - „Das schon, aber wir können uns ja schon mal umsehen. Wir sind ja noch auf Tour und danach müssen wir noch zum Clipdreh nach Irland, vorher wird das mit dem Umzug sowieso nichts. In der Zwischenzeit wird das Schloss renoviert und, soweit es möglich ist, nach unseren Vorstellungen hergerichtet.“ - „Okay, dann lass uns schauen, was für uns in Frage kommt.“ Mel packte ihn bei der Hand und schritt flott voran. Merlin hatte sie in einem Tragetuch vor die Brust gebunden, von wo aus sich dieser nun neugierig umsah.  
„Oh Schatz, guck! Mann, ist das schön hier!“ Sie standen in einem Zimmer mit Balkon, an das noch zwei weitere Zimmer direkt angrenzten.  
Sie sah ihn bettelnd an. „Meinst du, wir haben eine Chance, dies zu bekommen?“ - „Eine Chance sicher, aber das entspricht auch ziemlich Kathys Geschmack. Warten wir einfach ab, bis es soweit ist. Ich will dir nichts versprechen und nachher bist du enttäuscht.“ Er nahm sie in den Arm, Merlin zwischen ihnen, und gab ihr liebevoll einen Kuss.  
Sie lagerten ihre Sachen in einem der Schuppen und verbrachten ein paar entspannte Tage auf den Hausboot.  
Mel genoss es, sich wieder frei bewegen zu können und war so oft es ging draußen an der frischen Luft.  
Das Wetter war herrlich und der Spätsommer lockte viele Menschen auf die Wiesen, so dass Paddy es vorzog, sie nicht immer zu begleiten.  
Schließlich war die kurze Tourpause um und Paddy und Jimmy mussten zurück. Meike wollte gerne mit und auch Mel schloss sich an.
„Hey Folks!“ begrüßte Jimmy seine Geschwister, als er die Santa Barbara Anna betrat und wartete gespannt auf deren Reaktion.

Das Geschrei war groß, als er in ihr Blickfeld kam, doch alle fanden es gut, nachdem sie den ersten Schreck überwunden hatten.  
Maite war sogar völlig hin und weg. Sie war damit aufgewachsen, dass alle ihre Brüder lange Haare hatten und hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, dass es einmal anders sein könnte. Sie kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, während sie immer wieder quietschend betonte, dass er das schon längst hätte machen sollen.  
Kathy malte sich Visionen aus, wie die Familie nun auseinander brechen würde, bis die anderen sie davon überzeugt hatten, dass die Familie nicht aus den Haaren bestünde. So schaffte auch sie es endlich, sich an seiner neuen Frisur zu erfreuen.  
Barby saß nur still daneben und musterte ihn verzückt.  
Sie aßen gemeinsam Abendbrot und Mel und Paddy machten am sehr späten Abend noch einen Verdauungsspaziergang.  
Alle freuten sich, dass auch Merlin wieder mit im Kreise der Familie war, hatten sie den kleinen Krümel doch enorm vermisst.  
Am nächsten Tag begann eine wunderschöne Tour entlang der Ostsee. Mal spielten sie in Hallen, mal bei Hafenfesten auf dem Schiff selber und auch kleinere Open Airs standen auf dem Programm. Das Wetter war ihnen meist hold und die Zeit rannte wie nichts Gutes.  
Merlin wuchs und gedieh. Er war Paddys ganzer Stolz, genau wie Mels. Sie konnte sich gar nicht an ihm satt sehen. Immer wieder stellte sie fest, wie die Ähnlichkeit zu seinem Vater von Tag zu Tag mehr wuchs und war sie auch anfangs schon vorhanden gewesen, war sie inzwischen wirklich verblüffend, nur dass Merlins Augen jetzt schon bezaubernder waren als seine damals.  
Es war Mitte August, als sie in der Sonne auf Deck lagen. Sie segelten gerade durch die Ostsee und genossen es, keinen neugierigen Blicken ausgesetzt zu sein.  
„Na, kleiner Fratz.“ sagte Paddy zu seinen Sohn. „Du siehst hungrig aus.“ Bis eben hatte Merlin noch auf Mels Bauch unter dem Sonnenschirm gelegen, doch nun nahm er ihn hoch und brachte ihn unter Deck.  
Mel hatte ein wenig Milch im Kühlschrank verstaut, die er nun aufwärmte und in eine Flasche füllte.  
Gierig schmatzend saugte der Kleine sein Essen in sich hinein, als Maite sich zu ihnen gesellte.  
„Er ist so süß! Ich möchte am Liebsten sofort auch eins haben.“ seufzte sie gedankenverloren. - „Ich glaube, damit solltest du noch etwas warten...“ meinte Paddy schmunzelnd und blickte auf. „Meinst du, Sam ist der Richtige dafür?“  
Maite zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Auf jeden Fall bin ich sehr glücklich mit ihm und er fehlt mir entsetzlich. Ich freu mich tierisch darauf, dass wir in ein paar Tagen endlich wieder zu Hause in Köln sind.“ - „Ja, das glaube ich. Ich würde sterben, wenn Mel und ich noch mal so lange getrennt wären. Mir reicht es schon, wenn wir bald ein paar Tage in Irland sind, um das Video zu drehen.“ - Sie nickte. „Ich hätte Sam so gerne mitgenommen, aber er muss ja arbeiten.“  
Traurig blickte sie nun durch das kleine Fenster auf´s Wasser hinaus, holte sich jedoch schnell mit einem kurzen Kopfschütteln aus ihren Gedanken zurück.
Sie räusperte sich Schulter zuckend. „Was soll´s...kommt Zeit, kommt Rat.“  
Dann verließ sie die Küche und Paddy stellte die leere Flasche auf den Rand der Spüle, bevor er wieder zu Mel an Deck ging.  
„Und freust du dich auch auf Köln?“ fragte er sie, als er Merlin auf ihren Bauch zurücklegte. - „Es geht. Irgendwie genieße ich es, unterwegs zu sein. Ist fast wie Urlaub.“ - „Urlaub?“ hakte Paddy ungläubig nach. - „Ja. Mit dem Schiff unterwegs, Konzerte hören und so, weißte?“ - „Ne, weiß ich nicht. Du musst ja auch nicht arbeiten.“ brummte er und klang fast ein wenig angesäuert.  
Mel registrierte es, überging es aber. Sie streichelte sanft Merlins Köpfchen und summte, bis er eingeschlafen war.  
Paddy hatte seinen kurzen Anflug von Unmut herunter geschluckt und grinste sie jetzt an. „Das klang schön. Jetzt sing doch endlich mal was für mich! Ich bin immer noch nicht in den Genuss gekommen, wenn du nüchtern bist und die Töne nicht dem Alkoholeinfluss zum Opfer fallen.“ - „Vergiss es! Ich habe dir schon mal gesagt, dass du das knicken kannst.“ - „Warum denn?“ - „Weil ich dich so weiterhin in dem Glauben lassen kann, dass es ein Genuss sei...“ Sie kicherte und schloss die Augen.  
Ein paar Tage später saßen alle wieder auf dem Hausboot und begannen ihre Sachen zu packen.  

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Kommentare: 7
  • #1

    paddy90 (Freitag, 20 März 2009 18:50)

    hab nur drauf gewartet dass maite zu jimmy sagt: oh my goooood you look great, you look greaaaaat :D:D

  • #2

    Bella (Sonntag, 27 September 2009 15:21)

    lol Ja, genau! :-) Das Zitat "You look like shit" ist uns ja nur all zu bekannt ;-)

  • #3

    nicky (Samstag, 11 September 2010 10:56)

    na das geht jetzt aber schnell mit den tatsächlichen,realen sachen! erst die Santa Barbara Anna...dann das Schloss und jetzt dei kurzen Haare von Jimmy!cool wie du das immer wieder schön in die Geschichte miteingebracht hast!

    Jaja Rostock!Meine Heimat! ;) ich war bestimmt in diesem Sommer auf ein Konzert hier!in Rostock!;) also 95 war mein erstes!dann war ich auf noch 3 weiteren hier in Rostock!also könnte es gut möglich gewesen sein!

    weiter mit Kapitel 52!!

  • #4

    holla die waldfee (Samstag, 18 Juni 2011 01:55)

    ich könnt mich wegschmeissen. so schön wie du die haare-ab-geschichte abwandelst und einbringst!! ich kann doch jetzt nicht nach jedem Kapitel dein Ego stärken...

  • #5

    Pw (Samstag, 18 Juni 2011 19:25)

    Doch ich finde, das kannst du :D Ich freu mich sehr über dein positives Feedback! Wünsche dir noch ganz viel Spaß beim Lesen! :)

  • #6

    Katrinka (Montag, 04 März 2013 10:26)

    Echt genial - man könnte meinen, genauso ist es gewesen :-)

  • #7

    Marie (Dienstag, 02 April 2013 13:57)

    xD einfach nur geil.
    erinnert mich an maites ausraster nach paddys haarschnitt ;D